Das erste mal auf dem Antlantik! Angetrieben vom Portugalpassat rauschen wir Richtung Kanaren. Yachie was willst du mehr? Viele gleichgesinnte Segeler die sich alle auf den Kanaren für das große Abenteuer Atlantik vorbereiten!



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
gibraltar war ein teures pflaster. alles kostet ein vermoegen. ship-chandler gibt es zwar einige, aber wenn man etwas besonderes braucht, muessen die das auch erst bestellen. unsere trinkwasserpumpe hat sich verabschiedet. kein problem in gibraltar, dachten wir. zwei modelle gab es zur auswahl. wir haben natuerlich das billigere genommen. das war aber ein amerikanisches modell und da passen dann die fittinge nicht genau. jetzt haben wir die teurere pumpe mit der leistung fuer einen ozeandampfer. jedesmal wenn sie sich enschaltet, koennte man mit dem wasserstrahl unser schiff ins gleiten bringen. aber die affen waren lustig und der english way of life eine echte abwechslung!

thema nummer eins unter den yachties war natuerlich: "wie kommt man am besten durch die strasse?" taeglich haben wir die wetterkarten studiert und der tidenkalender hat die tageszeit vorgegeben. wir sind dann bei windstille gerade noch mit dem letzten tageslicht rausmotort. ab cadiz hat uns eine amel maramu begleitet, was fuer uns ein segen war, da unser radarscanner zur reparatur in england war. wir hatten ziemlich viel verkehr und die regenschauer haben einem in der mondlosen nacht wirklich die letzte sicht genommen. aber die nachbarn haben uns brav die positionen der anderen schiffe angesagt und so sind wir richtung westen, immer mit der hoffnung auf den portugalpassat zu treffen und mit diesem richtung sueden abzurauschen.  wir haben dann bei wenig ostwind versucht zu segeln, was ein paar stunden auch ganz gut ging. unsere nachbarn motorten weiter, die hatten es eilig weil freunde auf den canaren gewartet haben und ausserdem 850 liter diesel an bord.

 
nachdem der wind ganz ausblieb, haben wir wieder den motor gestartet, allerdings nur fuer wenige stunden. denn ploetzlich war schluss. der motor war abgestorben. also segel rauf und wie auf bestellung kam mit dem morgengrauen auch der passat. aber dann ging die post ab. vier bis fuenf windstaerken von hinten und wenig welle. das war segeln wie aus dem bilderbuch.
 
robert hat sich in den motorraum geschwungen und siehe da, der in gib vollkommen saubere vorfilter war so verdreckt, dass kein tropfen diesel mehr durch konnte. also neuer filter rein und der motor läuft wieder. jetzt muss ich aber versuchen den schmutz vom grund des tankes abzupumpen. sicher ist der durch die schaukelei in der atlantikdünung aufgewirbelt worden. zweite moeglichkeit sind bakterien. wir werden also versuchen irgend so ein wundermittel zu bekommen, um den tank zu reinigen.

der wind blieb die restlichen tage wunderbar. nach zwei fischen an der angel und drei wunderbaren naechten sind wir in graciosa, der nördlichsten bewohnten kanareninsel eingelaufen.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

playa francese auf la graciosa (die noerdlichste der kanaren) war wie aus dem bilderbuch. klares wasser, toller strand, nur yachten und sonst einsam. wir kannten schon fast alle vom funk und am naechsten tag gabs ein geburtagsfest am strand. da war eine stimmung. yachties von 4 (das war die anna) bis 85 waren eingeladen. der sohn von bob (insgesamt waren 4 robertos am strand!) war 14 geworden. zuert haben wir beach-volleyball gespielt. anna war begeistert, immer wenn sie aufgeschlagen hat wurde das netz nach unten gehalten und sie hat sich dann gefühlt wie eine grosse. jeder hat essen und trinken gebracht (bring your own). die ganze gemeinschaft ist dann um ein dinghi gestanden, das mit den koestlichkeiten aus aller herren laender gefuellt war.


von graciosa sind wir direkt nach puerto mogan gesegelt. in der duese am suedspizerl von gran canaria hatten wir so richtig viel wind. 35 knoten lt. angabe von anderen schiffen, unser windmesser ist kaputt und eine reparatur lohnt sich jetzt nach 3200 seemeilen auch nicht mehr.

in mogan scheint idemo jetzt festgewachsen. wir warten und reparieren den ganzen tag, bzw. ändern und installieren alle jene sachen die wir in kroatien nicht mehr fertig gemacht haben.

jeden tag fahren schiffe richtung westen aus dem hafen. jeder bekommt als abschied ein hupkonzert. viele gehen das erste mal, aber einige haben doch schon viel erfahrung und die horchen wir natuerlich genau aus. die meisten neulinge sind mit der ARC (250 schiffe)über den teich gegangen. einige haben sich dazugeschummelt und sind am selben sonntag (angeblich auch 200) richtung westen ausgelaufen, die nannten sich dann "ANARCS". viele sind zufällig am samstag davor oder montag danach ausgelaufen und haben jeden zusammenhang mit der ARC vehement bestritten. 

die organisatoren der ARC haben aus den funkfrequenzen ein grosses geheimnis gemacht. am freitag vor der abfahrt wusste noch kein ARCskipper auf welchen frequenzen das wetter durchgegeben wird. aber sonntag vormittag noch vor dem start der regatta, sind die genauen angaben schon bei uns am steg (50 sm von las palmas entfernt) verteilt worden. segler koennen scheinbar keine geheimnisse bewahren!

wir haben uns entschlossen irgendwann im dezember auf die kap verden (tolle sandstraende, wenig tourismus, nette leute) zu gehen und gehören damit zur vierten gruppe (ARC, ANARCS, zufallARCS, kapverds) der atlantiksegler, denn fast niemand geht jetzt noch direkt in die karibik.

wahrscheinlich brechen wir dann ende jaenner richtung karibik auf. man wird sehen was sich ergibt.

oefter denken wir an kroatien, welches - und das wissen wir jetzt GANZ GENAU das schoenste segelrevier im mittelmeer ist. falls wir jemals wieder diese tour machen, lassen wir bis auf sardinien das meiste wohl aus. gott sei dank segeln die massen dort und glauben sie sind im paradies. so ist kroatien nicht so ueberfuellt und nicht ganz so teuer. wenn wir sagen, dass wir aus kroatien gestartet sind, ruempfen viele die nase und haben keine ahnung! die ankerplaetze, die die handbuecher im westlichen mittelmeer empfehlen und ruehmen, haben uns oft nur muede laechler gekostet. immer muss man stand by sein, jederzeit bereit sein auszulaufen wenn der wind dreht.
 
es gibt aber auch ein paar schoene plaetze, aber die kann man an einer hand abzaehlen und als wir dort waren, waren alle brechend voll. es war aber auch hauptsaison, das sollten wir fairerweise dazu sagen.
 
das war also unser letztes halbes jahr auf der idemo. bis jetzt hat es uns spass gemacht und wir sind schon gespannt auf unsere ueberquerung und amerika. vorher gibt's aber noch viel zu tun. z.b. ist heute unser klo ebenfalls auf die reparatur-liste gekommen. robert ist gerade unterwegs eine neue membran fuerv die pumpe zu besorgen.... gibt's auf gran canaria sicher nicht und per post dauerts 3 - 4 wochen - man wird sehen wie das wieder ausgeht. kuebel, neues klo?
 

 

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