In Büchern und Fachzeitschriften wird die Motiva 42 immer wieder als ausgezeichnetes Fahrtenschiff hervorgehoben.

 

Der Palstek schreibt ... solides Langfahrtschiff ...Fahrtenyachten wie die Motiva eignen sich mit ihrem gemäßigten Langkiel und dem skeg-geschützten Ruder ideal für den Einsatz einer Windsteueranlage ..eine Alternative zu den Kunststoffwannen ... spätestens seit einem zweiten Platz bei Seeland Rund - bei dem der Wind eher mäßig wehte - wußte man, dass auch eine schwere und solide Konstruktion, mit starkem Diesel, Decksalon und Innensteuerstand gute Dauergeschwindigkeiten erzielen kann ...Bei guter Pflege dürfte das Schiff auch bei harter Beanspruchung so an die hundert Jahre halten...

 

Die Yacht schreibt ... ein Schiff für alle Meere... das Ruderübertragungs-System eines Bulldozers, mit dieser Anlage werden wir nie Ärger haben ... die Giesekings sagen: "Unser Traumschiff! - In diesem Schiff steckt unsere ganze Erfahrung!" ... Schlimbach-Preisträger Joachim Schult präsentiert seine neue Cormoran (eine Motiva 42) ... 

 

Joachim Schult (Seglerlexikon) hat in vielen Büchern und Publikationen die Vorteile seiner Motiva 42 erklärt.

 

Mehr Infos gibt's unter:Unterwegs

Palstek:
 
Die Werft
 
Die Motiva-Werft ist ein mittelständischer Betrieb, der im Laufe der letzten 25 Jahre 208 Segelyachten aus Stahl gefertigt hat. Am Anfang der Firmengeschichte standen eher gemäßigtere 40-Fuß-Knickspanter, die als Motorsegler mit geschlossenem Deckshaus regionaleKunden angesprochen haben. Die suchten ein komfortables und stebiges Schiff mit
starker Maschine, das auch noch passabel segeln konnte. Zu jener Zeit gab es noch keine hochmotorisierten und schnell segelnden Deckshaus-Yachten. Entweder hatte man  einen Segler, ein Motorboot oder einen sogenannten "fifty-fifty", das war ein Boot, das nur halb so gut segeln konnte wie eine Segelyacht, dafür aber halb so gut motorte wie ein richtiges Motorboot. Motiva steuerte dem allgemeinen Kurs entgegen und brachte mit ihrem ersten Vierzig-Fußer ein Schiff auf den Markt, das die Vorzüge eines Deckshauses und einer starken Maschine mit guten Segeleigenschaften paarte. Nachdem die Motiva auf der Hainburger Bootsausstellung einem breiteren Publikum präsentiert worden war, und die ersten Schiffe gezeigt hatten, was in ihnen steckte, sprach sich herum, daß es eine Alternative zu den markterobernden "Kunststoffwannen" gäbe.
 
Nach einer Erweiterung der Produktpalette gaben dann so bekannte Langfahrtensegler und Schlimbachpreisträger wie
Joachim Schult oder die Gießekings ihre Schiffe in Auftrag.Spätestens nach einem zweiten Platz bei Seeland Rund 1979 - bei dem der Wind ehermäßig wehte - wußte man, daß auch eine schwere und solide Konstruktion,
mit starkem Diesel, Deckssalon und Innensteuerstand gute Dauergeschwindigkeiten erzielen kann. Die Regattasiegerin Motiva 42 war noch dazu als Doppelknickspanter gebaut und räumte sogleich mit mehreren Vorurteilen auf einmal auf.
Heute bietet Motiva ein Programm von Rundspant-Segelyachten zwischen 36 und 60 Fuß und drei Motorboote von
11,5 bis 17,5 Metern Länge. Auch Sonderkonstruktionen sind möglich. So baute die Werft vor kurzem eine Perso-
nenfähre. Die neue Motiva von Joachim Schult junior ist eine spezieIle Hubkielkonstruktion, die die erforderliche Sta-
bilität mit einem Tiefgang von 1,10 Metern erzielt.
 
Motiva-Yachten sind mit einem System aus Quer- und Längsspanten ausgesteift.

Die Motiva 37 ist die zweitkleinste der Motiva-Flotte: ein knapp zehn Tonnen verdrängender Rundspanter, der wahlweise als Sportcruiser oder Deckssalonyacht geliefert wird. Das von uns gesegelte Boot, die XANADU I ist ein Selbstausbau. Sie ist aber trotzdem repräsentativ, denn der Eigner hat sich bei seiner Arbeit weitgehend an die Vorgaben der Werft gehalten und für einen Amateur außerordentlich gut ausgebaut. Von der Anlieferung des unisolierten Rohbaus bis zum ersten Testschlag sind nur ein Jahr und vier Monate vergangen: eine erstaunlich kurze Zeit. Geschafft hat der Hobby-Bootsbauer das durch schnelles und durchorganisiertes Arbeiten, sowie eine gründliche Vorbereitung. So fertigte er schon nach der Auftragserteilung für den Rumpf sehr viele Teile vor. Viele technische Details wie die Tankanlage oder die Sanitärinstallation, aber auch Holzprofile oder Türen für die Einrichtung hat er in seiner gut eingerichteten Werkstatt gebaut und dann eingelagert. Auch viele Einrichtungskomponenten hat er komplett vorgefertigt und lackiert; er mußte sie später nur noch montieren. Der Ausbau wird aber auch von der Werft gut vorbereitet: So sind zum Beispiel sämtliche Spanten für die Aufnahme der Blindhölzer vorgebohrt, Stehbolzen für die Fensterrahmen aufgeschweißt, und das ganze Schiff istvon innen und außen konserviert. Poller und Scheuerleiste, Klüsen und Püttinge -sie bestehen aus Niro -sind an Deck angeschweißt. Auch das Ruderblatt am Skeg, die Mastunterstützung und der Dieseltank in der Kielflosse sind bereits fertig eingebaut. Ein Freizeit-Bootswerker muß also weder ein Schweißgerät aktivieren, noch braucht er sich Gedanken um Eisenspäne in der Bilge oder Rost an der Außenhaut zu machen.
Starke Konstruktion
Gebaut ist die Yacht mit wirklich großzügiger Dimensionierung: Die Spanten bestehen aus zwölf mal 50 Millimeterstarkem Flachmaterial, die Stringer haben einen Querschnitt von acht mal 30 Millimetern. Die Kielsohle ist zehn Millimeter stark, das Unterwasserschiff fünf Millimeter. Überwasserschiff und Deck sind aus vier Millimeter Stahl gefertigt, der Aufbau aus drei Millimeter. Die Werft verwendet nur geprüften Schiffbaustahl Güteklasse A, der doppelseitig mit Schutzgas verschweißt
wird. Die vorgeprimerten Bleche werden nach dem Verschweißen von außen nochmals gesandstrahlt und konserviert oder aufWunsch spritzverzinkt. Von innen werden sie mit lösemittelfreier Farbe gespritzt, bis die Schutzschicht eine Stärke von 450 Mikron aufweist. Bei guter Pflege dürfte das Schiff auch bei harter Beanspruchung so an die hundert Jahre halten. Harte Beanspruchung bedeutet, daß dieYacht öfter und auch auf hartem Grund trockenfällt oder mal unfreiwillig und kräftig aufsetzt. Der mittellange Kiel und die starken Bodenwrangen darüber fangen sicherlich auch kräftige Stöße ab, ohne zu verbiegen, geschweige denn leckzuschlagen. Der größte Risikofaktor dürfte der in den Kiel integrierten Dieseltank sein, der bei einem Leck seine ölige Fracht ins umgebende Wasser ergießt. Die eigentliche Bilge bleibt sodurch die zusätzliche Abschottung leckfrei. Dennoch ist es eine Überlegung wert, eventuell Setztanks einzubauen, die außerdem auch noch zur Reinigung des Kiels und der Tanks aus dem Kielkasten gezogen werden können.
 
Seegerechtes Deckslayout.
Schaut man sich an Deck der XANADU um, nimmt man auch hier die praxisgerechte und feste Ausführung von Rigg, Decksausrüstung und Beschlägen wahr.Ich halte mich an angeschweißten Handläufen viel lieber fest oder picke meinen Lifebelt bei Sturm dort eher ein als zum Beispiel an Reelingsdraht. Aufgeschweißte Poller geben mir beim Festmachen ein sichereres Gefühl als durchgebolzte Klampen. Ich weiß sicher, daß richtig durchgeschweißte Püttinge nie zu lecken anfangen und daß das Material in seinem Randbereich mit der Zeit nicht mürbe wird. Sehr betriebssicher ist auf der Motiva auch der Bugbereich mit dem kleinen Bugspriet, der Ankerrolle und dem Fockroller gelöst. Der Anker ist so gelagert, daß er immer klar zum Fallen ist. Sowohl beim Werfen als auch beim An Deck-Hieven kommt der Schaft nicht mit der Rollanlage unklar.Will man vom Vor- auf dasAchterschiff gelangen, hat man ein breites Gangbord zur Verfügung, auf dem die Oberwanten so weit nach innen versetzt sind, daß man zwischen Reling und Want auch in Ölzeug und Rettungsweste gut vorbeikommt.
 
Passable Leichtwindeigenschaflen
Draußen auf dem Wasser weht es mit nur zwei bis drei Windstärken. Das passt nicht gut für dieses Schiff, doch es zeigt
auch unter solchen Bedingungen passable Leistungen. Problernlos manövriert uns der Eigner aus der engen Parklücke und demonstriert so die Wendigkeit der Yacht unter Maschine. Draußen heißen wir die Segel vor. Das Groß ist auf diesem Schiff durchgelattet und wird mit Frederiksen-Rutschern gesetzt. Nach dem Strecken der Lieken zeigt es ein wohlgerundetes Profil. Das Ausrollen der Genua ist schnell erledigt, und der Winschenmann hat keine Mühe, das Segel dichtzunehmen. Am Wind laufen wir so bei kaum spürbarer Krängung 3,5 Knoten schnell. Raumschots steigert sich unsere Geschwindgkeit auf vier Knoten und in besonders "harten" Böen von drei Beaufort messen wir auch mal fünf Knoten. Die größte Höhe liegt bei 45 Grad, eben unter drei Knoten läuft das Schiff dabei; etwas voller bei 50 Grad sind es gut über drei Knoten. Für dieses schwere Schiff sind das akzeptable Werte, schließlich ist die Motiva nicht als Regattaboot gedacht. Den obligatorischen Vollkreis schafft sie in 50 Sekunden, dabei beträgt der Drehkreis zirka 15 Meter: Das ist wiederum besser als erwartet. Bei allen Manövern liegt das Schiff sehr direkt und feinfühlig auf dem Ruder. Trotzdem kann man das Rad  auch mal für eine halbe Minute loslassen, ohne daß es aus dem Ruder läuft. Das Cockpit ist für alle fünf Mitsegler groß genug und auch bei Manövern steht niemand im Weg. Man gelangt ohne Verrenkungen hinter das Ruderrad, wo auch mal zwei Personen Platz finden. Hier hat man auch im Sitzen freie Sicht nach vorne.Viel Platz findet man in der großen Backbordbackskiste und in den kleineren Stauräumen achtern.Vom Cockpit aus gelangt man durch einen breiten Niedergang in den Deckssalon. Hier kann auch mit der Innensteuerung gefahren werden. Das Innensteuerrad ist deutlich kleiner; wir wissen nicht, wie das Schiff bei hartem Wetterdamit zu handhaben ist. Bei dem geringen Wind und entsprechend wenig Ruderdruck gibt es aber keine Probleme. Die Sicht nach vorne ist bei wenig Krängung ausreichend, lediglich bei mehr als zehn Grad Lage auf Steuerbordbug ist sie nach Backbord vorne eingeschränkt: Dann liegen Teile des Aufbaus im Blickfeld. Dadurch, daß der Raum so hell und nach vorne hin offen ist, wirkt er sehr geräumig. Selbst nach achtern zur Eignerkabine hin hat der Eigner auf eine Tür verzichtet. Im Salon dominiert das große Sofa, an dem sechs Personen gut Platz finden und auf dem man einen 360 Grad-Rundblick genießen kann. Die Navigationsecke gegenüber ist bei diesem Schiff nicht zu üppig bestückt und die lnstrumentierung am Steuerstand auf ein Minimum reduziert. Über eine Inspektionsluke an der Vorkante der Dinette erreicht man die 44-Kilowatt -Peugeot -Maschine, die mit viel Platz drumherum eingebaut ist. Dieser Motor zeichnet sich durch besondere Laufruhe aus und gibt dem Schiff eine Marschgeschwindigkeit von sieben Knoten. Auf Wunsch baut die Werft auch jeden anderen Maschinentyp ein.
Vom Salon aus steigt man über zwei Stufen in die großzügige Kombüse mit reichlich Arbeitsfläche, Kocher, Spüle
und jeder Menge Stauraum. Eine gute Idee: Unter den Bodenbrettern hat der Eigner laminierte Kunststoffwannen befestigt, in die Verpflegung eingestaut werden kann. So bleiben die Dinge an ihrem Platz und können durch eventuell umherschwappendes Bilgenwasser nicht verdorben werden.Gegenüber an Backbord ist ein Bad eingebaut. Größer als in einigen Appartements, finden eine abgeteilte Dusche,WC und Waschtisch Platz. Wenn nötig, können dort auch zwei Menschen gleichzeitig die Zähne putzen. Ein flacher Lüfter, ein Fenster und eine kleineLuke schaffen Licht und Luft. Das Vorschiff dient als Eignerkabine. Der Raum ist recht geräumig und hell, im Eingangsbereich ist Stehhöhe und außer in zwei Kleiderschränken befindet sich großer Stauraum unter der breit flächigen Liegewiese.Ganz achtern ist eine Gästekabine un-
tergebracht. Auch hier ist viel Platz, wenn auch keineStehhöhe. Bei derStandardversion ist der Eingangsbereich zu dieser Kabine weiter nach vorne gezogen, so daß dann der Salon ein bißchen kleiner wird und in der Achterkajüte der
vordere Bereich Stehhöhe bekommt.Insgesamt ist das ganze Boot in guter Qualität in Mahagoni ausgebaut. Motiva verwendet in fast allen Schiffe Mahagoni oder Teak. Die Wahl der Holzart ist sicherlich auch Geschmacksache. Ich
persönlich würde, nicht nur aus Ökologischen Gründen, einheimisches helleres Holz wählen: Das Boot würde innen noch heller und freundlicher wirken.

Fazit:
Die Motiva 37 ist ein grundsolides Langfahrtschiff. Sie ist kein Produkt von der Stange: Jeder Kunde kann Sonderwünsche von der Werft realisieren lassen. Natürlich hat das seinen Preis, so daß die Yacht im Vergleich zu anderen Schiffen gleicher Größe eher im oberen Preissegment angesiedelt ist.

  
 
 
Unser Tarumschiff
Die Giesekings: "In diesem Schiff steckt unsere ganze Erfahrung"
Auf ihrer Weltumsegelung haben sich Rosemarie und Herbert Gieseking das erfüllt, was sie sich erträumt hatten. Doch diese Reise wurde mehr: Sie bestätigte ihnen, daß ihre Absicht, das Fahrtensegeln zum Inhalt ihres Lebens zu machen, richtig ist. Nun haben sie die "Zelte endgültig abgebrochen", ihr Zuhause werden ihre neue "Lou V", die Weltmeere und Ankerplätze dieser Erde sein."Das Traumschiff, auf dem wir den Rest unseres Lebens verbringen wollen" , hatten sie bald gefunden: Einen stählernen Knickspanter vom Typ Motiva 42, der in Dänemark gebaut wird. Seit 1972 liefen dort an die 100 Motivas verschiedener Größen vom Stapel. Dieser Schiffstyp hat sich mittlerweile einen guten Ruf unter den Fahrtenseglern erworben.

"Es war Liebe auf den ersten Blick - entsprach genau unseren Vorstel1ungen -ideal für unseren Zweck", so das Urteil der Eigner. Ihr früheres Schiff, eine 9,5 Meter lange Kunststoff Yacht vom Typ Compaß, war für ihr Vorhaben nicht mehr geeignet. Die Yacht war zu klein, und das neue Schiff sollte aus Stahl gebaut sein, "dem mit Abstand am besten geeigneten Material für eine Fahrtenyacht."

Abweichend von der Serienausführung der Motiva ließen die Giesekings einige Veränderungen vornehmen. Die wichtigste Maßnahme war die Verminderung des Tiefganges von 1,9 auf 1,5 Meter mit der gleichzeitigen Verlängerung des Kieles Dadurch blieb die benetzte Fläche erhalten, und die Kursstabilität wurde erhöht. Der Skipper: "Das Schiff hat nun ausgezeichnete Selbststeuer-Eigenschaften - was für eine Fahrtenyacht sehr wichtig ist. Dafür nehme ich gern in Kauf, daß es sich nicht mehr ganz so hoch an den Wind bringen läßt." Ilsemarie Gieseking: "Mit diesem Tief gang haben wir die Möglichkeit, Ankerplätze aufzusuchen, die noch nicht so überlaufen sind, und wir können näher zum Ufer ankern. "
Die zweite, wichtige Veränderung war das Anbringen einer Hacke vor dem Ruder -eine Selbstverständlichkeit für jede Fahrtenyacht. Dadurch wird das Ruderblatt vor Treibholz, vor dem Verhaken an Leinen und vor Beschädigungen während des Slippens zuverlässig geschützt. Außerdem ist es nun an drei Punkten aufgehängt und sollte nach einer Kollision ein Leck entstehen, so wird nichts in den Innenraum eindringen können. Außerdem ist es nun an drei punkten aufgehängt und dürfte damit auch extremen Belastungen gewachsen sein.

Wie die, meisten erfahrenen Fahrtensegler legen die Giesekings besonderen Wert auf ein geschütztes Cockpit mit einem zweiten, festüberdachten steuerstand. Auf der "Lou V" ist die Zweitsteuerung sogar in einem geschlossenen Ruderhaus -mit
dem Komfort eines Salons - untergebracht. Hier ist auch die Navigationsecke mit den Instrumenten eingebaut. Um den großen Tisch fmden vier bis fünf Personen Platz.
 
Der Stärke der Ruderblattaufhängung angemessen ist auch das Ruderübertragungs System: das Schnecken Lenkgetriebe eines Bulldozers, das die Werft serienmäßig einbaut. "Mit dieser Anlage werden wir nie Ärger haben", meint der Skipper -eine Aussage, die auf einer Fahrtenyacht nicht hoch genug zu bewerten ist.
Alle Motivas werden aus vorbehandelten (besonders korrosionsbeständigen) Stahlplatten geschweißt. Zur Versiegelung verwendet die Werft Epoxy Teer, ein Mittel, das sich inzwischen als sehr gut erwiesen hat.
 
Ballast und zwei 400 LiterTanks sind in den Kiel eingeschweißt. Sollte in diesem Bereich nach einer Kollision ein Leck entstehen, so wird nichts in den Innenraum eindringen können. Insgesamt können je 1200 Liter Diesel und Wasser gebunkert werden. Mit der Treibstoffmenge dürfte das Schiff einen Aktionsradius von rund 2000 Seemeilen erreichen. Der Antrieb besteht aus einem kräftigen Ford-Sechszylinder-Diesel mit 120 PS, Dieser verhältnismäßig große Motor wurde deshalb gewählt, weil man auf Grund früher gemachter Erfahrungen eine große Reserveleistung für wichtig hält. {Zum Beispiel beim Manövrieren unter starkem Wind- und Stromeinfluß, zumal wenn bei solchen Verhältnissen eine schmale Riffdurchfahrt passiert werden muß). Da der Motor das Schiff bereits bei der Hälfte der Umdrehungs-Anzahl auf acht Knoten bringt, ist sein Lauf besonders leise und gleichmäßig. Außerdem ist der Treibstoffverbrauch mit rund 4,5 Litern recht günstig. Ein weiterer Pluspunkt: Für diesen Motor gibt es auf der ganzen Welt Ersatzteile. Ein Nachteil ist seine Größe. Doch bei der Motiva 42 war die Unterbringung keine Schwierigkeit. In dem geräumigen Motorraum läßt sich der Motor problernlos warten. Für größere Arbeiten kann sogar der gesamte Salonboden abgedeckt werden, sodaß er bequem von allen Seitenzugänglich ist.
 
Die "Lou V" bringt für eine Fahrtenyacht eine beachtliche Segelfläche an den Wind: rund 110 Quadratmeter. Außer dem Groß und Besan gehört zur Arbeitsbesegelung eine Rollfock und eine selbstwendende Fock. Die Passat-Segel werden an
zwei ständig am Mast angeschlagenen Bäumen gefahren. In Ruhestellung sind ihre Nocken über dem ,Mastfuß festgesetzt. Zum Setzen der Segel gleiten die Bäume an Schienen und Rutschern nach unten und werden mit Hilfe von Auf Nieder-, Vor- und Achterholern festgesetzt. Der Vorteil dieser etwas aufwendigen Vorrichtung: Bei plötzlich aufkommendem schlechtem Wetter können sie -wenn die Segel schnell geborgen werden müssen -einfachstehen bleiben. Dieses System -
die Giesekings halten es vom Prinzip und von der Ausführung her für optimal -wird von Nordic Masts in Serie hergestellt.
Für die Arbeit an den Segelnund am Ankergeschirr ist viel Platz an Deck vorhanden. Ein weiteres Extra ist die Schanz. Sie
erhöht dasFreibord und gibt zusätzlichen Halt. In dem nach Plänen des Eigners gefertigten, stark dimensionierten Bugbeschlag ist ein Pflugschar-Anker (CQR) von 27 Kilogramm einsatzbereit gehaltert. Er wird mit einem elektrischen Ankerspill gehandhabt Als Zweitanker und für ungünstigen Grund vorgesehen ist ein Gewichtsanker von 35 Kilogramm. Er ist mit einem Kettenvorläufer (20 Meter) in der Vorpiek gestaut. Als Heckanker haben die Giesekings einen 20 Kilogramm schweren Platten Anker (Baas) gewählt. In dem geräumigen Kettenkasten ist Platz für 75 Meter Ankerkette zehn - Millimeter stark- Eine weitere Idee der Giesekings: Sie ließen den Kettenkasten mit rostfreiem Stahl auskleiden -die leidigen Rostprobleme gibt es hier nicht mehr. Sowurden auch alle Stahlteile und Beschläge, die durch mechanische Beanspruchung nicht dauerhaft konserviert werden können -wie Wellschiene, Lippen Klampen und Poller -aus demselben Material hergestellt Nach den ersten Probeschlägen sind die beiden Eigner sehr mit den Segel- und Selbststeuer Eigenschaften ihrer "Lou V" zufrieden. Sie führen dies nicht nur auf die Veränderungen des Unterwasserschiffes, sondern
auch auf die günstigen Trimm Möglichkeiten durch Besan - Groß und die beiden Vorsegel zurück. Gut bewährt hat sich auch bereits die Windfahnen-Steuerung vom Typ "Hydrovane" .Sie ist besonders einfach, unkompliziert und wird nahezu unverän dert seit rund 14 Jahrengebaut; Gegenüber den meisten Selbststeueranlagen (pendulum-System) )hat diese den Vorteil, daß sie selbständig arbeitet, also keine Leinenübertragung auf das Hauptruder notwendig ist. Anlagen mit diesem Prinzip können aber nur dann einwandfrei funktionieren, wenn sich die Yacht gut eintrimmen läßt, also gute Selbststeuer-Eigenschaften hat.
 
Für die Flauten und zur Segelei bei unsteten Winden befindet sich noch zusätzlich eine elektronische Selbststeuerung (Sharp) an Bord.

Die Navigationsecke ist mit allen Geräten und Instrumenten ausgestattet, die heute für wichtig und notwendig erachtet werden: Echolot, Funkpeiler (Sensus von Plath), Weltempfänger mit Amateursender (Drak~), UKW- Telefon, Fernübertragungs-Kompaß, Satelliten Navigator sowie Radar gehören hier zur Ausrüstung. Der Skipper über Radar: "Ein phantastisches Hilfsmittel -ich bin ganz begeistert". Auf See will man nach wie vor "zu Fuß" rechnen: mit HO 249. Ilsemarie Gieseking: "Rechner sind ja ganz chön -aber das, was ich geschrieben habe, kann ich auch kontrollieren. Beim Rechner muß ich zur Fehlersuche meist wieder von vorn anfangen. "
 
Außer den beiden Salons fällt auf der "Lou V" der großzügig eingerichtete Waschraum und die geräumige Achterkajüte der
Eigner auf. Hier ist sogar noch Platz für eine elektronische Orgel. Ilsemarie Gieseking: "Ich bin eigentlich gar nicht so musikalisch -aber ich spiele gern Volks- und Seemannslieder oder einfache Melodien."
Schließlich sollte noch die sorgfältige und aufwendige Verarbeitung nach bestem Bootsbau-Standard erwähnt werden, die die Bootswerft Wegner in Wedel nach den Ideen der Eigner durchgeführt hat
 
Die beiden zur See fahrenden Weltenbummler sind nun auf dem Weg in den sonnigen sü den. Rund 1000 'Seekarten sind an Bord. Auf eine bestimmte Reiseroute haben sie sich nicht festgelegt. Aber für die nächsten zwei Jahre werden sie im Mittelmeer anzutreffen sein. " Treffen wir dort jemanden, der zum Karneval nach Rio oder durch das Rote Meer nach Westafrika will -dann lassen wir uns wahrscheinlich mitschnacken.
Wir werden uns überraschen lassen"
 
Michael Rohmann