Afrika! Die Kap Verden überraschen uns mit dem Flair des schwarzen Kontinents. Einsame Ankerplätze in grandioser Bergwelt, kilometerlange, menschenleere Sandstrände und natürlich Wind, Wind, ...

 
in puerto mogan auf den kanaren hatten wir noch ein schoenes weihnachtsfest auf der idemo, mit einem kleinen plastik-weihnachtsbaum. idemo wurde mit kerzen, sternen und weihnachtsmaennern geschmueckt und dann verbrachten wir ein wirklich gemütliches und romantisches fest - das erstemal allein.

irgendwie war das auch traurig die familie und freunde am weihnachtstag nicht zu sehen. aber in der marina war eine sehr gute stimmung und a. hat von allen möglichen schiffen geschenke bekommen. damit das christkind kommen kann, haben anna und robert einen kleinen spaziergang gemacht. ich habe die beiden dann über ukw-funk informiert, dass das christkind gerade an bord war und sie sind dann blitzschnell zurückgelaufen.

ganz allein waren wir nicht, denn auf den nachbarbooten wurde natuerlich auch gefeiert und zu uns "rübergewunschen". zuerst ist eine freundin von a. gekommen (etwas aelter als anna, aber das war die grosse liebe zwischen den beiden!) und hat mit uns das weihnachtsmal (grosser weissfisch in weinsauce mit rosmarinerdapferln) genossen, weil es bei ihr an bord kaninchen gab und das hat ihr nicht geschmeckt! und zu später stunde hat sich dann die idemo gefüllt und wir hatten noch viel spass mit den nachbarn von den verschiedensten booten.

nach einem schönen abschied (viele, viele hupen und seehörner haben beim auslaufen für die idemo getutet) hat die ueberfahrt von den kanaren nicht ganz 7 tage gedauert. leider war anna die ersten beiden tage wieder ein wenig seekrank, dann kehrte aber am 3. tag eine routine ein, die einen denken laesst es gibt auf dieser welt eigentlich nur noch blau und ewiges auf und ab.

silvester haben wir auch auf see verbracht. voellig unspektakulaer! robert hatte wache, idemo segelte unter autopilot richtung ziel und anna und ich haben geschlafen.

unseren ersten landfall hatten wir auf sal. es gibt dort traumhafte straende, viel wind, recht gute ankermoeglichkeiten und vor allem sehr, sehr freundliche menschen. wir sind hier in afrika, das ist eindeutig. alles ist sehr einfach, laut und staubig, aber wie gesagt, die menschen sind immer froehlich und sehr nett. es gibt nicht viel zu kaufen, aber man bekommt das nötigste und auf einigen inseln wachsen auch obst und gemuese. aber keine sorge, mit idemos bilge- und schappsinhalt koennten wir hier ein ganzes dorf fuer einige zeit verkosten!

sal und boavista haben uns gut gefallen, aber nicht so gut wie santiago. übrigens, beim anlanden am strand per dinghi hats robert  auf sal samt brett im schlepp und er im dinghi zweimal glatt umgeschmissen! (hi, hi.....) mit anna, kamera und meiner wenigkeit an bord gings zum glueck immer gut.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
unsere wanderung durch die berge santiagos hat uns restlos begeistert. bis hoch hinauf leben die bergbauern in ihren kleinen huetten und pflegen ihre terrassierten felder. es gibt keinen strom, keine strassen, die kinder sind barfuss, aber es wird gewunken und gelacht wo man hinkommt!
wir wurden zum essen eingeladen und lernten wie man zuckerrohr kaut und aussaugt - erfrischend und ein erlebnis! anna hat der bohneneintopf so gut geschmeckt, dass sie einen nachschlag wollte!!!! das waren echt tolle eindruecke.
an einem anderen tag besuchten wir praia, die hauptstadt des archipels, aber per aluguer (sammeltaxi).
 
da ist alles ein wenig westlicher , die menschen sind nicht barfuss und besser angezogen. auf dem markt war die hoelle los und man koennte stundenlang nur sitzen und schauen. hier war das angebot uebrigens echt gut und auch vom preis her okay.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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weiter per aluguer - was schon ein erlebnis fuer sich ist! hier auf santiago kaempfen die fahrer um jeden fahrgast und die toyota-minibusse sind mit bis zu 15 fahrgaesten vollgestopft. auf den anderen inseln haben wir das nicht so erlebt. natuerlich wird schnell gefahren und was nur geht ueberholt, begleitet von lauter musik und mitsingenden passagieren braust man so durch die berge - anna war begeistert! ich war froh "atlantikgeeicht" zu sein, sonst waere mir garantiert schlecht geworden. ein maedchen neben robert hat dann auch aus dem fenster gekotzt....
letzte station dieses ausflugs war cidade velha, die alte haupstadt und groesste sklavenverladestation der sklavenzeit. der ort ist heute ein kleines ruhiges dorf mit netter strandbar und es stehen noch einige ruinen aus der "grossen" zeit herum. das tal hinter dem dorf ist ein enger canyon, der zur sklavenzeit ein riesiges von der natur geschaffenes gefaengnis war. heute wachsen hier zuckerrohr und bananen und wenn man das tal hinaufwandert, denkt man an all die tausende von schicksalen, die sich hier abgespielt haben und wie sehr das alles die welt veraendert hat. kein gedenkstein weit und breit...

wir haben versucht anna die geschichte zu erzaehlen und wisst ihr was sie gesagt hat? "aber wieso? jeder mensch kann doch machen was er will?"

auf dem rueckweg aus dem tal heraus, winkten uns ein paar maenner und luden uns ein, ihre kleine schnapsbrennerei zu besichtigen: ein destilliergeraet aus dem vorigen jahrhundert mit dem zuckerrohr zu grogue gebrannt wird. natuerlich gabs auch eine kleine kostprobe - schnaps fuer uns und zuckerrohrsaft fuer anna.

mit viel wind (wie immer in der passatsaison) sind wir nach fogo gesegelt. fogo ist die schweiz der kapverden. alles ist sauber, die menschen sind nicht ganz so arm wie auf den anderen inseln. die ortschaften erinnern mehr an portugiesische staedte und die menschen scheinen sich auch mehr leisten zu koennen. der hoechste berg der insel ist ein heute noch aktiver vulkan. die landschaft ist grandios. es gibt nur schwarz und blau. man glaubt auf dem mond zu sein. trotzdem leben hier menschen und bauen sogar wein an. der allerdings mit europaeischen masstaeben nicht vergleichbar ist.

von fogo springen wir nach brava. wir sind das einzige schiff im hafen und werden herzlich willkommen geheissen. lange wanderungen fuehren uns durch die wildromantische insellandschaft. aber mit dem kopf sind wir schon auf dem atlantik, unterwegs richtung karibik.
 
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