Abschied von den Tropen und zwölf Tage gegen den Wind um ans andere Ende der Welt zu kommen.
irgendwie schaffen wir es aber dann doch und trennen uns schweren herzens von der suedsee. anfang november beginnt offiziell die zyklonen-saison und wir haben ohnehin schon ueberzogen. wir wollen die zeit der wirbelstuerme in neuseeland verbringen.
wir haben das minerva riff nicht nur wegen der tollen unterwasserwelt angesteuert. es ist auch ein guter platz um auf ein wetterfenster fuer den toern nach neuseeland zu warten. in regelmaessigen abstaenden rauschen tiefs und hochs aus der tasmansee richtung osten. hochs bringen guenstige winde und tiefs unguenstige winde. als verantwortungsbewusste segler holen wir alle moeglichen wetterberichte ein, sprechen mit wettergurus in australien, fiji und neuseeland und als es so weit ist, kochen wir fuer die ersten tage auf see vor und brechen nach neuseeland auf. unser erstes hoch, das uns eigentlich bis neuseeland begleiten sollte, zieht mit ungewoehnlich hoher geschwindigkeit, sodass wir schon nach zwei tagen den wind auf die nase haben. das naechste hoch teilt sich, noch bevor es die nordspitze neuseelands erreicht hat, verliert so all seine positive kraft und wir haben damit zwoelf tage lang den wind auf die nase, muessen achthundert meilen gegen welle und wind kreuzen. selbst anna, die lange passagen ueber alles liebt, hat nach einigen tagen genug. als wir in opua, dem ersten port of entry im norden neuseelands, einlaufen ist sie ausnahmsweise einmal richtig zufrieden wieder land zu sehen. opua bedeutet in der sprache der maori, der ureinwohner neuseelands, "da wo der wind her kommt". als wir das hoeren, ist uns alles klar und wir wollen nur hoffen, dass sich die bedeutung des wortes im herbst nicht auf "da wo der wind hingeht" umkehrt.
trotz der unangenehmen bedingungen fuer uns, sind wir froh, heil und ohne groesseren schaeden am material hier angekommen zu sein, denn die liste derer, die nicht so viel glueck hatten, ist lang. die JOEKE mit edith und michael verliert schon nach zweihundert meilen das rigg, kann aber nach tonga zurueckmotoren. marc und cathryne auf der ZULA verlieren im sturm das ruder und werden ueber hunderte meilen von der REFLECTIONS geschleppt. guy und melissa verlieren die PNEUMA auf dem sued minerva riff und werden von einer flotte von fuenf segelyachten abgeborgen. die beiden kommen ohne koeperlichen schaden davon, ihre geliebte PNEUMA bliebt jedoch am riff. der hollaendische einhandsegler nick verliert das rigg seiner KAAMA nur zweihundert meilen vor neuseeland. nach beruhigung des wetters versucht er zu motoren, die maschine gibt jedoch bald den geist auf. zum glueck kann er ueber funk ein flugzeug erreichen, dessen besatzung die costguard alarmiert, die ihn spaeter samt schiff sicher in den hafen bringt. der schwede frank hat da weniger glueck. die MIKA wird in der nacht von einem frachter gerammt und ihm bleibt nur der sprung in die rettungsinsel. die MIKA sinkt und der frachter zieht ohne jede reaktion weiter. die neuseelaendische marine kann frank jedoch aufgrund des von ihm gezuendeten seenotsenders orten und nach zwei tagen sitzt auch er wohlbehalten im pub.
nach den weihnachtsfeiertagen faehrt die oma nach hause und wir werden idemo aus dem wasser nehmen und unzaehlige aufgeschobene arbeiten am schiff angehen.
wir melden uns bald wieder!